Informatives

Aphasie

Verlust des Sprechvermögens oder Sprachverstehens infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn

Jeder hat schon einmal die ärgerliche Erfahrung gemacht, vergeblich nach einem ganz bestimmten Wort zu suchen, obwohl man ganz genau weiß, dass man es kennt. Diese Probleme treten jedoch wahrscheinlich viel seltener auf, als man denkt. Selbst wenn normale Sprecher Mühe haben, ein bestimmtes Wort zu finden und es dann eben nicht zu finden, stehen ihnen zahlreiche andere Wörter zur Verfügung, mit denen sich die Unterhaltung sinnvoll fortsetzen lässt. Anders geht es einem Menschen mit Sprachstörungen, einer sogenannten Aphasie, die nach einer Hirnschädigung (z. B. Schlaganfall, Tumor, Hirntraumen, entzündliche Prozesse) auftreten können. Die Schwere der Störung kann ganz unterschiedlich sein: Von Wortfindungsstörungen bis zum Verlust der Sprache.

Betroffen sein können:

  • Sprachverständnis
  • Sprechfunktionen
  • Wortfindung
  • Grammatik
  • Schriftsprache (Lesen/ Schreiben)

Die logopädischen Therapie bietet die Möglichkeit, die Speicherung, den Abruf, das Auffinden von Wörtern und deren Neuorganisation neu zu lernen bzw. wieder zu entdecken.

Kindersprache

Kindersprache

„Nicht lange danach erblickten Milo und Tock in der Ferne die Türme und Mauern von Dictionopolis. Milo gab Gas und Augenblicke später hielt das Auto vor dem Stadttor. Der Torhüter salutierte: „ Meine Herrschaften, Sie befinden sich vor den Mauern von Dictionopolis, dem glücklichen Königreich, das in den Vorbergen von Kuddelmuddel liegt. Der sanfte Wind vom Ozean des Wissens bläst zu uns her. …. Dictionopolis ist der Ort, von dem alle Wörter der Welt herkommen. Hier in unseren Obstgärten reifen sie heran.“

(Norton Juster, Verhext in Wörterstadt)

Scheinbar ist nicht jedem Kind der Weg in die Stadt und den Garten offen, nicht jeder kann sorglos auf die Bäume mit den reifen Früchten zugehen, sie pflücken und sich daran satt essen. Manche entdecken die Stadt mit ihren Mauern und Türmen erst sehr spät oder fühlen sich gar nicht wohl in dieser Stadt. Die Sprachentwicklung ist verlangsamt und/ oder es treten Schwierigkeiten auf. Wir sprechen dann von Sprachentwicklungsverzögerungen. Folgende Bereiche betroffen sein:

Grammatik (Reihenfolge der Wörter im Satz (Syntax), fehlerhafte Anwendung von Artikeln, Präpositionen etc, fehlerhafte Kasusmarkierung (Dativ, Akkusativ) usw.
Artikulation (das Auslassen, Ersetzen und die Fehlbildung von Lauten. Es wird als Dyslalie bezeichnet)
Sprachverständnis

  • Wortschatz (mentales Lexikon)
  • Pragmatik (Sprachgebrauch)
  • Auditive Wahrnehmung (z.B. verkürzte Hör-Merkspanne, Schwierigkeiten in der Differenzierung von Geräuschen, Klängen und Lauten etc.)

Wir können helfen, wenn bei Ihrem Kind Schwierigkeiten im Spracherwerb bestehen. Förderung und Reifung schließen sich nicht aus.

 

Stimmtherapie

Stimmtherapie

Der verordnende Arzt hat bei Ihnen eine funktionelle, organische oder psychogene Dysphonie (Stimmstörung) diagnostiziert. Eine Stimmstörung entwickelt sich häufig durch falschen Stimmgebrauch oder auch nach einer Operation (z. B. Schilddrüsen-OP). Seltener treten psychogene Stimmstörungen auf. Die Stimmtherapie ist eingebettet in dem großen Zusammenhang von Körper – Atmung – Stimme.

Eine logopädische Verordnung für Stimmtherapie macht vielleicht fragend: Was erwartet mich? Wie kann man denn Stimme verändern?

In der Stimmtherapie wird zunächst an einer physiologischen Atmung und einer optimalen Körperspannung als Voraussetzung für die Stimmgebung gearbeitet. Unter den Therapiebereich Phonation (Stimmgebung) fallen dann Begrifflichkeiten wie Resonanz, Lautstärke, Tonhöhe, Stimmeinsatz, Schwellton, die erst einmal relativ fremd sind, so wie auch die Wahrnehmung für körperliche Abläufe bzgl. der Atmung und der Stimmproduktion. In der logopädischen Therapie werden Theorie und Praxis behandelt, denn ein Verstehen der Zusammenhänge vertieft die Thematik und schafft auch einen Bezug zu sich selbst, es entwickelt sich eine Sicht für die eigene Stimme.

Meine Idee von Stimmarbeit beschränkt sich nicht ausschließlich auf das „technische“ Arbeiten, sondern berücksichtigt (bei Bedarf und je nach Diagnose) körperliche und psychische Prozesse gleichermaßen.

Wie nah ist die Stimme am eigenen Wesen? Was zeigt meine Stimme von mir? Was sagt sie über mich? Ist der Zusammenhang von Stimme und Stimmung bedeutend? In der Stimmarbeit kann ein Bewusstsein für die Stimme entwickelt werden.

Es gibt auch in diesem Bereich eine Vielzahl von Therapiemethoden. Die individuelle Symptomatik und die Vorlieben des Patienten entscheiden die Wahl der Therapiemethoden mit.

Stottern

Stottern

Die Frage, ob Stottern genetisch bedingt ist und durch einen familiären Sprachschwächetypus „vorgegeben“ ist oder ob Stottern durch traumatische Erlebnisse ausgelöst wurde, lässt sich nicht ausreichend beantworten. Zudem gibt es noch den neuropsychologischen Erklärungsversuch sowie das Stottern aus individualpsychologischer Sicht.

Da es keine abschließenden Ergebnisse und Antworten zur Ursache gibt, ist es im Grunde unerheblich, den Grund des Stotterns zu suchen. Im Vordergrund der Arbeit steht der Umgang mit dem Stottern.

In meiner langjährigen Tätigkeit zeigte sich, dass die Wahl der Therapieinhalte und Therapiemethoden nur ganz individuell für jede Person erfolgen kann. Stottern ist kein „isoliertes Phänomen“- Stottern ist als personales Geschehen zu sehen, eingebunden in die Erlebnissphäre der Person.

Nicht selten ist Stottern ein Problem, dass Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat. Das häufig über Jahre bestehende Rückzugsverhalten aus dem sozialen Umfeld, Vermeiden von Situationen etc. kann eine Person so stark verändern, dass Spontaneität und „Wohlfühlen“ in der Gesellschaft kaum möglich sind. Hier arbeite ich ansatzweise mit Elementen aus der Individualpsychologie. In manchen Therapien ist es ratsam, sich professionell durch Psychotherapeuten/ Psychologen begleiten zu lassen.

Myofunktionelle Störungen

Myofunktionelle Störungen

Vielleicht haben Sie kürzlich einen Vorstellungs- und Beratungstermin bei einem Kieferorthopäden/ einer Kieferorthopädin wahrgenommen. Es wurde Ihnen ein Behandlungsplan unterbreitet und das weitere Vorgehen besprochen. Möglicherweise beinhaltet die Planung auch den Besuch einer Logopädin/ eines Logopäden. Die Zusammenarbeit von Kieferorthopäden, Logopäden und natürlich Ihnen ist häufig unerlässlich.

 

Was hat der Kieferorthopäde/ die Kieferorthopädin bei Ihnen diagnostiziert?

Folgende Dinge könnten zutreffen:

  • Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien
  • Fehlfunktionen, die zu erworbenen Anomalien führen
  • Mundatmung und Vorverlagerung der Zunge
  • Unphysiologische Zungenlage
  • Interdentales, addentales oder laterales Schlucken
    (Druck der Zunge gegen die Zähne oder ein Hervortreten der Zunge zwischen den Zähnen)
  • Hypotonie der orofazialen Muskulatur (führt zum Ungleichgewicht zwischen Zungen-, Wangen-, Kinn- und Lippenmuskulatur)

 

Ziele der logopädischen Therapie:

Gern unterstütze ich Sie beim Verstehen der anatomischen und physiologischen Zusammenhänge und der für Sie bis dahin unbekannten Thematik. Ich erläutere die Therapieplanung und gemeinsam werden wir – je nach Störungsbild - an folgenden Punkten arbeiten:

  • Normalisierung der orofazialen Funktionen und des orofazialen Gleichgewichts
    (orofazial: den Mund und das Gesicht betreffend, alle am Schlucken beteiligten Strukturen)
  • Abbau von Habits
  • Erlernen der Nasenatmung und Mundschlusstraining
  • Erlernen und Einhalten der physiologischen Zungenruhelage
  • Schlucktraining mit Nahrungsmitteln in allen Konsistenzen bis hin zur Automatisierung der neuen Bewegungsabläufe

 

Das alles lässt sich unter den Begriff myofunktionelle Therapie zusammenfassen. Diese Therapieform biete ich Ihnen gern an und stehe Ihnen mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zur Seite.